Wer Homöopathie verstehen will, muss sie selbst erleben!

Selbstverletzungen bei Kindern und Jugendlichen

Es ist ein großer Schock für Eltern, die bemerken, dass ihr Kind sich selbst verletzt. Oft geschieht dies mit Hilfe von Messern, Rasierklingen, Nadeln, Feuerzeugen oder anderen Gegenständen. Die Eltern stehen diesem Verhalten fast immer machtlos gegenüber. 

Selbstverletzendes Verhalten ist ein Tabuthema in unserer scheinbar so aufgeklärten und sozialen, in Wirklichkeit aber immer gefühlsärmeren und erfolgsorientierten Gesellschaft.

Mit welchen Begriffen werden die Selbstverletzungen beschrieben?
In der Fachsprache werden unterschiedliche Begriffe verwendet, die oft von der Spezialisierung des jeweiligen Arztes abhängig sind. So sprechen Dermatologen zum Beispiel von kutanen Artefakten oder Para-Artefakten, in der Psychologie findet man die Bezeichnungen Autoaggression, Selbstaggression, selbstdestruktives Verhalten, Selbstverletzenden Verhaltens (SVV), Selbstverletzung, offene Selbstschädigung oder Automutilation.

Was sind Selbstverletzungen bzw. selbstverletzendes Verhalten?
Unter selbstverletzendem Verhalten versteht man Handlungen, bei denen es zu einer bewussten Schädigung der Hautoberfläche kommt, jedoch ohne suizidale Absicht. Betroffene Menschen fügen sich absichtlich Verletzungen oder Wunden zu, ohne eine vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens zu beabsichtigen.

Verschiedene Arten von Selbstverletzungen
Es gibt verschiedene Arten der Selbstverletzung. Zu den häufigsten zählen

  • das Aufschneiden oder Aufritzen (sogenanntes Ritzen) der Haut
  • Aufkratzen, die Wundheilung verhindern etc.
  • Verbrennen, Verbrühen oder Verätzen
  • sich beißen, sich schlagen, sich stechen
  • Haare ausreißen
  • sich (versuchen) die Knochen (zu) brechen
  • mit dem Kopf gegen die Wand schlagen
  • wiederholtes oder einmaliges Boxen gegen harte Gegenstände
  • das Schlagen des Körpers (zum Beispiel Arme und Beine) mit Gegenständen 

Am Häufigsten erfolgen Schnitte in die Haut mit scharfen Gegenständen wie Rasierklingen, Skalpellen, Scherben oder Messern. Die beschädigten Körperteile sind vor allem die Arme und Beine, seltener Bauch und Brust , wobei diese Verletzungen stärker verborgen und nicht selten heftiger sind als die an den Armen und Beinen. 

In der Regel werden die sichtbaren Zeichen wie Wunden und Narben durch entsprechende Kleidung kaschiert und so vor den anderen verborgen. Nur wenige Betroffene gehen damit offen um, manche sogar provokativ. Sie schaffen es, durch gute schauspielerische Leistungen ihre Probleme über Jahre vor der Familie und den Freunden geheim zu halten. 

Sind die Selbstverletzungen eine Krankheit?
Selbstverletzung ist kein eigenständiges Krankheitsbild sondern ein Symptom oder Symptome einer psychischen Störung oder Erkrankung. Die Selbstverletzungen sind häufig Ausdruck einer starken seelischen Belastung und oft ein ernst zu nehmendes Zeichen einer zugrunde liegenden psychischen Erkrankung. Sie treten häufig gemeinsam mit Erkrankungen wie Depressionen, Traumatisierungen, Persönlichkeitsstörungen vom Borderlinetyp (BPS), Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen, Drogen- und Alkoholabhängigkeit oder Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS) auf.

Was sind mögliche Ursachen für die Selbstverletzungen?
Selbstverletzungen entsteht häufig als Reaktion auf belastende Umstände und daraus hervorgehende Gefühlszustände, die die Betroffenen nicht anders kontrollieren können. 

Kinder und Jugendliche, die sich selbst verletzen, scheinen zum großen Teil Schwierigkeiten zu haben, mit ihren Gefühlen umzugehen bzw. diese zu kontrollieren. Selbstverletzungen sind für sie eine Methode zur Emotionsregulation; innere Spannungen werden abgebaut, Angst oder Aggression abgeschwächt. Es ist für manche die subjektiv einzige Möglichkeit, mit Problemen oder schmerzlichen Erlebnissen umzugehen – eine Art Bewältigungsstrategie.

Oft haben Betroffene sich das Verhalten von anderen abgeschaut. Manchmal durch Kontakte in der Schule oder im Verein, oft von der besten Freundin oder dem besten Freund.

Verständnis hilft
Entdecken Eltern, dass ihr Kind sich ritzt, ist die Panik oft groß. Viele reagieren enttäuscht, anklagend und wütend. Das ist verständlich, trotzdem sollte Ruhe bewahrt und professionelle Hilfe aufgesucht werden. Es ist wichtig, nicht anzuklagen und nicht zu werten, da dies das schädigende Verhalten verstärkt. Vielmehr sei es ratsam, zu fragen und ernsthaft verstehen zu wollen, welche Probleme es gibt. Ein wertschätzendes Interesse an sich und ihren Problemen nehmen Kinder und Jugendliche durchaus wahr.

Manche Eltern verbieten ihren Kindern, die Badezimmertür abzuschließen, sie räumen sämtliche Messer und Rasierklingen weg und lesen Tagebücher. Das hilft nicht. Es verstärkt den Stress und das Verhalten eher noch. Einen junger Mensch, der sich selbst verletzen will, wird davon nicht abgehalten. Auch wenn es schwerfällt: Verständnis, Geduld und eine Therapie sind notwendig.

Behandlung mit klassischer Homöopathie in Kombination mit Psychotherapie
Bei der Therapie wird zuerst einmal ermittelt, welche Funktion die Selbstverletzung für den Betroffenen hat. Das Fundament für eine erfolgreiche Behandlung ist eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Oft ist es hilfreich mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen daran zu arbeiten, besser mit Druck und Problemen umgehen zu können. Sind Beziehungen zu anderen Menschen belastend, gilt es, diese zu verbessern. 

In der Psychotherapie werden die zugrunde liegenden Probleme in Form von Gesprächen aufgearbeitet. Die klassische Homöopathie bietet eine Reihe von Arzneimitteln zur wirkungsvollen Behandlung selbstverletzender Verhaltensweisen und ihrer Grunderkrankungen.

Je nach Schwere und Dauer des selbstverletzenden Verhaltens kann die Zeit bis zu einer möglichen Linderung oder Heilung unterschiedlich lang sein. Verbesserungen der Symptomatik treten jedoch oft schon in den ersten 1 – 2 Monaten der Behandlung auf. Die Behandlungsabstände liegen zwischen 1 und 5 Wochen, je nach Zustand und Fortschritt der Betroffenen. 

Durch die Behandlung mit klassischer Homöopathie in Kombination mit Psychotherapie haben die Betroffenen eine reelle Chance, vom selbstverletzenden Verhalten loszukommen.

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